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Das bestehende Pflegezentrum Feld liegt von der Strasse abgerückt am nordwestlichen Rand des Grundstücks. Die Adressbildung des Pflegeheims ist infolge der rückwärtigen Erschliessung schwierig. Zusätzlich sorgt ein zweiter Zugang im Norden, welcher diagonal ins Gebäude läuft, für Irritation in der Organisation des Erdgeschosses.

Der Projektvorschlag komplementiert das bestehende Bauvolumen südseitig mit einem länglichen Anbau zu einer T-förmigen Grossform. Die eingeschossigen Vorbauten im Nordosten werden bis auf die Baulinie der Obergeschosse rückgebaut, ebenso der mehrgeschossige Luftraum über dem bestehend Haupteingang im Südwesten. Dieser wird nach Nordosten verlegt. Hinter dem neuen Entrée mit Empfang und Sekretariat wird die bestehende Eingangshalle mit der Vertikalerschliessung neu zoniert und mit öffentlichen Nutzungen und Einbaumöbeln aufgewertet.

Mit dem Umbau und der Erweiterung des Alterszentrums Feld wird die Bausubstanz aus den 1980er Jahren weitergebaut. 

Das Konzept sucht eine Lösung, welche sich der Vergangenheit und der Zukunft dieses Gebäudes gleichermassen verpflichtet fühlt.

Organisation
Die Neugestaltung der Eingangssituation mit der Neuausrichtung des Entrées wird durch den Rückbau des eingeschossigen Vorbaus im Nordosten möglich. So kann die bestehende Eingangshalle wieder zum Dreh- und Angelpunkt des Pflegezentrums werden, von ihr führen kurze Wege zu allen öffentlichen Räumen.

Rückwärtig, nach Westen, wird im ehemaligen Speisesaal die Administration neu organisiert. Wo möglich baut hier die Neuorganisation des Bestandes auf die bestehende Struktur auf.

Die Eingangshalle führt Bestand und Erweiterung zusammen. Dementsprechend klar ist die Verteilung der Nutzungen im Erdgeschoss: Eingang, Administration, Dienstleistungen im Nordflügel, Personalräume und interne Besprechungsräume im höher gelegenen Ostflügel und Anlieferung mit Bettenlift, Cafeteria, Speisesaal und Mehrzweckraum im neuen Südflügel. 

In den drei Obergeschossen der Erweiterung werden jeweils sieben zusätzliche Bewohnerzimmer angeboten. Der Anbau knüpft unmittelbar an den abgebrochenen mehrgeschossigen Luftraum an. 

Die neue grosse Wohnstube im Westen ist in der Erweiterung organisiert. Analog zur Eingangshalle im Erdgeschoss entwickelt sich der bestehende Aufenthaltsraum in den Pflegeabteilungen ebenfalls zum einem zentralen Ort. 

Im Bestand werden die baulichen Strukturen erhalten und räumlich neu organisiert. 

Die einfache und klare Baustruktur des bestehenden Hauses wird in der Erweiterung fortgeführt. Die Zimmergruppen sind entlang einer geradlinigen Flurstruktur angeordnet, deren Endpunkte nicht als Sackgassen, sondern als Umlenkstellen mit Aufenthaltscharakter gestaltet sind.

Materialisierung
Die Fassaden des Bestandes sind als Zweischalenmauerwerk ausgeführt. Der Neubau der Erweiterung wird gemauert und, wo notwendig, betoniert. Im Bestand werden die Balkone abgetrennt, die äussere Mauerschale abgetragen und die neuen Fensteröffnungen vorbereitet. Anschliessend werden Bestand und Erweiterung mit Mineralwolle gedämmt und erhalten einen homogenen mineralischen Kratzputz, die Putztechnik stellt eine Referenz an die Entstehungszeit des Bestandes darstellt. Die Entwurfsstrategie des Verschleifens der Grenzen von Bestand und Erweiterung bedingt eine durchgehend homogene und fugenlose Putzfassade.

Die bestehenden Dächer werden gedämmt und erhalten, zusammen mit dem neuen Dach der Erweiterung, eine neue Metalleindeckung.

Das Wechselspiel zwischen textil-weich wirkender Kratzputzoberflächen und Metallarbeiten schafft eine sowohl haptisch wie auch farblich kontrastreiche Erscheinung.

Freiraum
Die bestehenden Baumreihen, welche das Areal Feld bereits heute zu einem grossen Teil umrunden, sollen als wichtiges landschaftliches Element erhalten und weitergeführt werden. Es entsteht ein grüner, identitätsstiftender Rahmen. 
Ein zusammenhängender Generationenpark soll die Überbauung an der Luzernstrasse mit dem Pflegezentrum verbinden. Zur Förderung der sozialen Beziehungen und zur Verbesserung der Orientierung werden bewusst sowohl das Pflegezentrum als auch die neuen Wohneinheiten über den Generationenpark erschlossen. So kann eine belebte, vielfältige Mitte entstehen, welche unterschiedliche Aufenthaltsbereiche anbietet. Im Süden des Pflegezentrums ist ein Flaniergarten mit duftenden Blütenstauden, Sinnesweg und Gartenpavillon vorgesehen. Dem Haupteingang wird ein Ankunftsplatz mit grosskronigen Schattenbäumen, Sitzbänken und einen Brunnen vorgelagert. Im Bereich der Überbauung Luzernstrasse runden ein Kleinkinderspielplatz, ein Aufenthaltsbereiche für Jung und Alt sowie ein weiterer Spielplatz das Angebot ab. Ein einheitlicher Sickerasphalt als Bodenbelag bindet die unterschiedlichen Freiräume zusammen, erschliesst die Hauseingänge und bietet Raum für Veloabstellplätze, Besucherparkplätze und temporäre Nutzungen.

Beteiligte


Nächstes Projekt

Dreifamilienhaus Vorhubenstrasse