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Mit der Erweiterung und Sanierung des Alters- und Pflegeheims Büren an der Aare werden die drei bisherigen Standorte im Ort auf dem Areal des heutigen Haupthauses konzentriert und das Angebot erweitert. Die Herausforderung im Wettbewerb bestand darin, den gewünschten Erweiterungsbau sinnvoll an das bestehende Haus anzubinden und dies unter laufendem Betrieb zu realisieren. Das Bauprojekt wurde in drei Bauetappen ausgeführt.

Das bestehende L-förmige Haupthaus fasst einen idyllischen Innenhof, der sich hangseitig nach Süden und zum historischen Ökonomiegebäude im Westen öffnet. Besucherinnen und Besucher werden hier in Empfang genommen und ins Haus geführt. Die parkähnliche Umgebung hangaufwärts sowie der Garten mit einem Teich im Osten schaffen eine harmonische landschaftliche Atmosphäre, die in grossen Teilen erhalten wird. Die Erweiterung komplettiert das bestehende Bauvolumen nordseitig mit einer neuen Raumschicht und südseitig mit einem Anbau zu einem Z-förmigen Ensemble. Alt und Neu werden volumetrisch und architektonisch zu einer Gesamtanlage gefügt, deren Gebäudelänge durch Vor- und Rücksprünge gegliedert und über einen kräftigen neuen Dachabschluss zusammengebunden ist.

Mit der Erweiterung und dem Umbau des Altersheims wird die Bausubstanz aus den 1980er-Jahren weitergebaut. Innen wie aussen werden die Bestandsbauten durch gezielte Eingriffe verändert. Mit diesen Interventionen verbinden sich Alt und Neu zu einem neuen Ganzen, welches der Vergangenheit und der Zukunft dieses Gebäudes gleichermassen verpflichtet ist. Das kräftige, vielgliedrige Ensemble wird durch Überformen, Hinzufügen und Entfernen zu einem skulpturalen Volumen.

Mit der Neuausrichtung des Empfangs wird die bestehende Eingangshalle stärker gegliedert und mit öffentlichen Nutzungen aufgewertet. Eine neue Raumschicht schafft im Norden weitere Personalräume, nach Westen orientieren sich die neuen Sitzungsräume sowie öffentliche Dienstleistungen. Die Erweiterung im Süden, mit einem Mehrzweckraum im Erdgeschoss und Bewohnerzimmer in den Obergeschossen, knüpft unmittelbar an die bestehende Cafeteria an, welche zu einem öffentlichen Restaurant erweitert wird. Ein gemeinsames neues Foyer im Übergang zwischen Bestand und Anbau kann für unterschiedliche Anlässe genutzt werden. Das Foyer schafft zudem eine Schnittstelle zum Aussenraum, es verbindet den platzartigen Innenhof im Westen mit der Gartenterrasse im Osten. Der Zusammenschluss aus gemeinschaftlichen Aussen- und Innenräumen führt Alt- und Neubau zusammen.

Der Ausdruck der Erweiterung – die geneigten Dächer, das Öffnungsverhalten der Fenster sowie die Gliederung und Materialisierung der Fassaden – hat seinen Ursprung im Bestand. Ein durchgängig hoher Sockel schliesst das Gebäude gegen das Erdreich ab und bindet die Bauvolumen ein. Im Bestand werden die Balkone und Fenster abgebrochen. Die äussere Fassadenschicht aus Vormauerung und Aussenputz wird ebenfalls abgebrochen. Die Fassaden von Alt- und Neubau erhalten eine neue mineralische Dämmung, auf die ein grobkörniger, eingefärbter mineralischer Kratzputz appliziert ist. Alle Zimmer in Neu- und Altbau erhalten zweiteilige französische Fenster mit feinen Kunststeineinfassungen, die paarweise zusammengefasst sind. Die Aufenthaltsräume zeichnen sich in der Fassade durch grössere Fenster ab, ohne jedoch den Massstab des Hauses zu negieren. Die grünen Vertikalmarkisen stellen eine Reminiszenz an den Altbau dar.

Das Wechselspiel zwischen körnig bis samtig-textil wirkender Putzfassade mit den Metall- und Kunststeinelementen sowie die prägnante frische Farbe der Markisen schafft eine lebendige und differenzierte Erscheinung des Hauses.

Beteiligte

Bauherrschaft
Gemeindeverband
Baumanagement
Bauleitung GmbH
Brandschutzexperte
Emch+Berger AG
Elektroingenieur
Elektroplan AG
HLK-Ingenieur
Häusler Ingenieure AG
Sanitäringenieur
Häusler Ingenieure AG

Nächstes Projekt

Entwicklung Zentrum Gelfingen