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Das Wohn- und Geschäftshaus an der Furrengasse 7 liegt in der historischen Luzerner Altstadt: an der Südzeile der Furrengasse ist es das Eckhaus Furrengasse, Sepp-Ebinger-Gässli.

Eine erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1709 datiert. Das Haus ist als Einzeldenkmal von untergeordneter Bedeutung, innerhalb der Furrengasse kommt ihm jedoch ein bedeutender Ensemblewert zu. Es fügt sich in seinem Volumen, den schlichten Fassaden, dem hohen Dach sowie den überwiegend traditionellen Baumaterialien städtebaulich in den Altstadtbereich Furrengasse ein.

Im Gassenbild schliesst die schlichte Front zur Furrengasse mit ihren historisierenden Rundbogenschaufenstern im Erdgeschoss die südliche Zeilenbebauung vor dem Sepp-Ebinger-Gässli ab; die darauf gerichtete Westfassade tritt kaum in Erscheinung und ist entsprechend funktional gegliedert. Das Haus ist Teil der Zeilenbebauung zwischen Furrengasse und Rathausquai, wobei es sich nur über die nördliche Hälfte der Zeilenbreite erstreckt, südlich gegen das Rathausquai schliesst sich das Haus Furrengasse 9 an. Diese beiden Bauten schliessen die östliche Zeile gegen das schmale Sepp-Ebinger-Gässli ab. Auf der Westseite ist der zweiteilige Hausursprung noch heute erkennbar. In der Fassadenmitte liegt die bis heute dem Haus Nr. 9 zugehörige Haustür, zu der eine Treppe führt. Das fünfgeschossige Eckhaus ist massiv ausgeführt, das dreigeschossige Dach weist im Westen ein breit abgewalmtes Satteldach auf.

Bestandsaufnahme
Die fünfgeschossige und unregelmässige dreiachsige Trauffasssade an der Furrengasse (Norden) ist mit gelbem Verputz appliziert. Die ehemalige zweiteilige Hausstruktur ist deutlich: westlich liegt der ältere Kernbau mit einer Fensterachse und östlich der jüngere Anbau mit zwei Achsen. Das Erdgeschoss ist zu beiden Strassen als Sockelgeschoss ausgebildet und hellgrau verputzt. Der Sockel ist leicht vortretend und aufgeputzt. Im Erdgeschoss zur Furrengasse liegt mittig ein überdachter Eingang, westlich und östlich schliesst je ein grosses, halbrundbogiges Schaufenster in gefastem Sandsteingewand mit Nase an, die überstrichen sind. Alle Fenster sind mit grün gestrichenen Fensterläden versehen.

Die fünfgeschossige und zweiachsachige Fassade am Sepp-Ebinger-Gässli (Westen) ist ebenfalls gelb verputzt. Südlich der beiden Fensterachsen bezeichnet der Fassadenversprung die alte Hausgrenze gegen den ehemaligen Ehgraben.

Sanierungmassnahme
Zwei grosse Risse über mehrere Geschosse entlang der Westfassade begründeten die Fassadensanierung. Zudem waren starke Putzabplatzungen im Sockelbereich zu beobachten. Der Bauherr wollte die Schäden an der Fassade beheben und nahm diese Gelegenheit zum Anlass, beide Fassadenteile – West- und Nordfassade – umfassend zu sanieren. Die Sanierung beinhaltete die Putzreparatur im Sockelbereich sowie das Prüfen und ggf. die Ergänzung der übrigen Putzfassade, die Rissbehandlung im Westen sowie ein neue Farbgestaltung für beide Fassadenteile.
Die Baumassnahme wurden von der Denkmalpflege begleitet und erforderten ein schrittweises Vorgehen – Erstellung Farbkonzept, Evaluierung einer geeigneten Methode zur Fassadensanierung sowie die Bemusterung der Putze und Farben an der Fassade.

Farbkonzept
Das Farbkonzept arbeitet mit subtilen Farbkontrasten. Die vorgeschlagenen Farbtöne greifen die bestehenden Farben in der Furrengasse auf, und kombinieren sie in einer neuen Zusammensetzung.
Grundlage des Farbkonzeptes bildet die Putzfassade, die sich über fünf Geschosse plus Dachbereich erstreckt. Diese verhältnismässig grosse Fläche wird in einem grünlich bis kühlen Grauton von mittlerer Intensität gestrichen. Sockel und Erdgeschoss sind aktuell in einem Grauton gestrichen. Ein späterer Anstrich im Bereich Sockel und Rundbogenfenster hat dazu geführt, dass dieser Teil sich vom ursprünglichen Grauton farblich absetzt.
Im neuen Farbkonzept wird das bestehende Sockelthema in der Furrengasse aufgegriffen, nicht in Form von Bossierungen aus Naturstein, sondern mittels eines neuen Anstriches in einem kräftigen, dunklen Grünton. Der Farbanstrich der Fenstergewänder aus Naturstein wird beseitigt und durch eine Lasur mit ggf. leichter Farbpigmentierung ersetzt, mit anschliessender Hydrophobierung. In Kontrast zu den Grautönen von Fassade, Sockel und Fenster werden die Fensterläden in einem starken Grünton gestrichen. Sie werden zu einem eigenständigen Thema innerhalb der Fassade.

Beteiligte

Bauherrschaft
privat

Nächstes Projekt

Quartierzentrum Wesemlin