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Das Haus Sonnmatt der Alters- und Pflegeheim Hochdorf AG bestand ursprünglich aus zwei Bauteilen: dem Wohnheim aus dem Jahr 1971 und dem Pflegeheim von 1992. Mit dem Ersatz-Neubau des Wohnheims Sonnmatt sowie dem Umbau und der Sanierung des Bestandes wird auf die veränderten Bedürfnisse und Nutzungen reagiert. Das Konzept sucht eine Transformation zu einem neuen Ganzen, welches sich gleichermassen der Vergangenheit und der Zukunft des Gebäudes verpflichtet.

Der Ersatz-Neubau
Das kräftige, vielgliedrige Wohnheim aus den Siebzigerjahren diente als Vorbild für die Überformung des Ersatzbaus. Über dem Untergeschoss wird die Bausubstanz abgebrochen, der Ersatzbau baut darauf auf und übernimmt die bestehende Struktur. Der Neubau gewinnt dadurch ein neues skulpturales und auf das Wesentliche reduziertes Gesamtvolumen. Der Bestandsbau wird mit dem neuen Ersatzbau vertikal und horizontal verzahnt und bildet damit die Nahtstelle zwischen Alt und Neu. Im Norden wird der auskragende Fassadenvorbau nach Osten erweitert und am Bestand verankert.

Die zurückgestaffelte neue Erweiterung im 3. Obergeschoss übernimmt die statischen Vorgaben des alten und neuen Unterbaus, sodass auch hier eine direkte und einfache Lastabtragung bis ins Untergeschoss erfolgen kann. Es entsteht mit dem Vorbauten und den neu verzahnten Baukörpern eine plastisch differenzierte Fassadenabwicklung, die sich in der Höhe staffelt. Der gesamte Baukörper wirkt expressiv und erscheint zur Hohenrainstrasse hochaufragend und flächig geschlossen, während er sich im Süden mit den gestaffelten Fassaden zum Innenhof öffnet.

Der Ersatzbau ermöglicht eine räumliche Neukonzeption der Pflegeabteilungen. Neben den neuen und grösseren Zimmern stand vor allem die Optimierung der Erschliessungs-, Aufenthalts- und Essräume als wichtige Lebensbereiche der Bewohnerinnen und Bewohner im Vordergrund. Rund um den neu gestalteten, aus eloxierten Aluminiumplatten bekleideten Erschliessungs- und Servicekern bieten die Korridore sowohl intimere Sitzecken wie auch grössere Aufenthaltsräume, welche sich nach allen Seiten des Gebäudes öffnen. Es entsteht ein grosszügiges Raumgefüge mit Aufenthaltsbereichen von unterschiedlicher Proportion, Belichtung und zeitgemässen Nutzungsmöglichkeiten.

Die Fassaden zeichnen sich durch ein mineralisches Wärmedämmverbundsystem mit mineralischem Kratzputz sowie durch Fenster mit eloxierten Aluminiumprofilen im Farbton Permalux aus. Die vorspringenden Gebäudeteile sind an den Seiten geschlossen und an den offenen Stirnseiten mit einer Metallfassade aus eloxierten Aluminiumplatten ausgefacht. Der feine warme Grauton der Fensterrahmen und der Metallfassaden harmoniert mit dem Naturgrau des Verputzes und mit der weissen Putzfassade des bestehenden Gebäudes.

Umbau und Sanierung im Bestand
Zeitgleich mit dem Ersatzbau wurde der Bestand teilweise umgebaut und saniert. Die Eingangshalle mit offenem Empfangsbereich strahlt ein neutrales und ruhiges Ambiente aus, dank dem hellen mineralischen Farbanstrich und der neuen Lichtplanung. Alle bestehenden Einbauten und Möbel wurden entfernt, ein frei stehendes Info-Möbel integriert neu alle Informationen für Bewohner und Besucher. Der Innenausbau im Bestand orientiert sich am Innenraumkonzept und an der Materialisierung im Ersatzneubau: Böden aus weiss behandeltem Eichenparkett, Einbauten aus weiss behandeltem und matt lackiertem Echtholzfurnier (Eiche), Fenster und Metallfassaden aus eloxierten Aluminiumplatten im Farbton Permalux, mineralische Kalkputze und mineralische Farbanstriche.

Der Umbau des Restaurants und der Cafeteria am anderen Ende der Eingangshalle orientiert sich am veränderten Nutzungskonzept. Durch die Demontage der mobilen Raumtrennung entsteht ein grösserer Restaurantbereich, zusätzlich wurden weitere Einbauten zugunsten einer räumlichen Klarheit abgebrochen. Im neuen Restaurantbuffet ist die effiziente und schnelle Bedienung über die Mittagszeit nun möglich. Aus dem ehemaligen Atelier im Westen wurde ein Speiseraum, der bei Bedarf separat genutzt werden kann. Ein homogener Bodenbelag aus Granit, eine neue Akustikdecke mit neuen Pendelleuchten sowie ein mineralischer Farbanstrich schaffen einen grosszügigen und dennoch freundlichen Verweilort. Über das Restaurant und die Cafeteria wird das neue Fitness- und Therapiezentrum erschlossen. Die ehemals offene Gartenhalle wurde dafür baulich eingehaust und ausgebaut. Neben zahlreichen Einzel-Therapieräumen entstand ein offener Fitnessraum für die Senioren des Hauses und für Externe. In den zwei Obergeschossen wurden die Aufenthaltsbereiche saniert sowie alle HLKS-Anlagen technisch aufgerüstet. Mit der Erneuerung der Dachterrasse im 3. Obergeschoss entstand ausserdem ein neuer Dachpavillon mit einer kleinen Cafeteria in Selbstbedienung. Die neue Liftanlage an der Fassade bietet den Besuchenden des Therapiezentrums einen direkten Zugang vom Erdgeschoss zum Dachpavillon.

Beteiligte

Bauherrschaft
Residio AG
Bauingenieur
Emch+Berger WSB AG
Baumanagement
EXA Baumanagement AG
Bauphysik
RSP Bauphysik AG
Elektroingenieur
Elektroplan AG
Landschaftsarchitektur
Y-LA Ando Yoo Landschaftsarchitektur

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